15.03.2016

Funktionelle Beschichtungen

 
Zum Korrosionsschutz von Stahl bis C5 wird industriell sehr oft im sogenannten Duplexverfahren beschichtet. Dabei wird der zu beschichtende Stahl beispielsweise gestrahlt und danach feuerverzinkt und pulverlackiert. Ohne die Verzinkung ist nur C1 oder C2 zu erreichen, was in den meisten Anwendungen diesen aufwendigen Schritt unverzichtbar macht. Da nicht jeder Pulverlackierer eine Verzinkung im Haus hat, kommt es nicht selten zu aufwendigen Teiletransport, der Zeit- und Geld kostet. Auch die Haftung von pulverlack auf Zink wird oft nur durch eine weitere Vorbehandlung erreicht. Ein neuer wasserbasierter Pulverlackprimer basierend auf einem flexiblen Sol-Gel Netzwerk und Zinkpulver bietet neue Anwendungsmöglichkeiten. Silikatische Gruppen sorgen für eine gute Haftung, sowohl an Substrat wie auch am Lack, lange organische Seitenketten sorgen für die notwendige Flexibilität und das Zinkpulver sorgt für einen langfristig aktiven kathodischen Korrosionsschutz. Ab einer Auftragsstärke von ca. 30 µm Trockenfilm erreicht man mehr als 1.440 h Salzsprühnebeltest (DIN Iso 9227) im Gesamtaufbau mit einer sehr guten Haftung. Da der Primer wasserbasiert ist, kann er mit wenig Aufwand in eine Pulverlacklinie integriert werden. Die Auftrags- und Härtungsbedingungen sind an die Parameter flexibel einer Pulverlackanlage angepasst. Normalerweise ist die Härtung zwischen 130°C und 180°C in einem Zeitraum von 5-15 min möglich. Insbesondere für Bauteile, die wegen zu hoher Kosten oder aus logistischen Gründen nicht feuerverzinkt werden können, bietet der neu entwickelte Primer eine erfolgversprechende Alternative.
Dauer: 24:09
Referent: Dr. Stefan Sepeur
Firma: Nano-X
Veranstaltung: FARBEUNDLACK // KONFERENZ
Ort: Stuttgart
Veranstaltungsdatum: 06.10.2015