Christian Walter und Sonja Overmeyer Ein klassischer Malerlack soll zwei Funktionen erfüllen: Schutz und Dekoration. Bei den meisten Anwendungen steht die Dekorationsfunktion, insbesondere die Oberflächenglätte, im Vordergrund. Bei der manuellen Applikation von Beschichtungen entstehen grundsätzlich prozessbedingte Unregelmäßigkeiten, z.B. durch Pinselriefen und/oder Rollenstruktur. In der Mehrzahl der Fälle ist es erstrebenswert, dass das Beschichtungsmaterial diese Unregelmäßigkeiten zur Bildung einer ästhetischen wie funktionalen Oberfläche nach der Applikation weitgehend selbstständig wieder ausgleicht [1]. Diese Eigenschaft, applikationsbedingte Unregelmäßigkeiten selbstständig auszugleichen, wird als Verlauf [2] bezeichnet und stellt insbesondere für Lacke ein zentrales Qualitätskriterium dar. ...